Zweifach oder Dreifach Verglasung?
Bei der Planung zu einem Austausch der Fenster steht man vor der Frage, ob man Zweifach oder Dreifach verglaste Fenster nehmen soll. Der U-Wert und der G-Wert sind hierbei wichtige Punkte, die es zu beachten gilt. Was ist denn der U-Wert und G-Wert? Egal ob 2-fach oder 3-fach verglast.
Beim Uw -Wert steht das w für „window“ also das gesamte Fenster inkl. Rahmen.
Um diesen Wert zu bestimmen, müssen zuvor der Uf-Wert, sowie der Ug-Wert berücksichtigt werden. Das f steht für „frame“ also für den Rahmen und das g steht für „glass“ also das Glas des Fensters.
Der U-Wert wird in der Einheit W/(m2K), also Watt pro Quadratmeter und Kelvin angegeben und drückt den Energieverlust der jeweiligen Fläche aus.
Je geringer dieser Wert ist, desto weniger Wärme kann durch das Fenster entweichen.
Mit einer Zweifach-Verglasung lassen sich Uw-Werte von bis zu 1,2 W/(m2K) erreichen. Bei speziellen Dreifachverglasungen können Sie Uw-Werte von bis zu 0,79 W/(m2K) erreichen.
Im GEG vorgeschriebene U-Werte für Fenster und Dachfenster
Neue Fenster müssen lt. GEG (Gebäudeenergiegesetz) einen U-Wert von höchstens 1,3 (W/m²K) haben. Für neue Dachfenster gilt ein maximaler U-Wert von 1,4 (W/m²K). So würde auch das 2-fach verglaste Fenster diese Werte erreichen. Wichtig: Gefördert werden Fenster mit einem maximalen U-Wert von 0,95 W/m²K (für Dachfenster 1,0 W/m²K). Will man also eine staatliche Förderung erhalten, wird man nicht an einer Dreifach-Verglasung vorbeikommen.
Altbau und Dreifach-Verglasung
Hier ist es vermutlich besser, auf eine 2-fach-Verglasung auszuweichen. Dies gilt jedoch, nur wenn Sie nicht die Möglichkeit haben korrekt zu lüften, denn dann werden Sie mit einer 3-fach-Verglasung mit nahezu 100%iger Sicherheit Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel erhalten.
Fenster mit dreifacher Verglasung begünstigen deshalb die Schimmel-Bildung, weil der niedrige Ug-Wert des Fensters (0,6 W/(m²K)) dazu führt, dass die Fenster bei tiefen Temperaturen die wärmste Stelle an der Außenwand eines Raumes bilden. Luftfeuchtigkeit kondensiert daher eher an den Wänden als an den Fenstern. Während Kondenswasser an Fenstern einfach abgewischt werden kann, bildet sich an Wänden schnell Schimmel.
Fazit: Ein klares JA zur 3-Fach Verglasung, sofern Sie die Luftfeuchtigkeit im Gebäude kontrollieren und sich ein entsprechendes Lüftungsverhalten aneignen.
Die Alternative wäre im Zuge des Einbaus neuer Fenster ebenfalls die Fassade zu dämmen. Wenn man bedenkt, dass über die Fassade und das Dach am meisten Wärmeverlust entsteht, ist dies sicher eine Überlegung wert.
Was ist eigentlich dieser U-Wert?
Die Definition des U-Wertes lautet: Energieverlust pro Quadratmeter Oberfläche und pro Grad Temperaturdifferenz zwischen innen und außen.
Die entsprechende Einheit ist Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin (W / (m²K)). Bei Temperaturdifferenzen entspricht ein Kelvin einem Grad Celsius (ºC).
Der U-Wert wird herangezogen, um den energetischen Verlust verschiedener Konstruktionen zu vergleichen und erlaubt die Berechnung der Energiemenge, die zum Ausgleich der Wärme erforderlich ist, die bei einer bestimmten Bauteilkonstruktion und einer gegebenen Temperaturdifferenz von der wärmeren Seite auf die kältere Seite des Bauteils, also in der Regel von innen nach außen, entweicht.
Bei einer bei vielen älteren Häusern noch vorhandenen Außenwandkonstruktion, bestehend aus 24 Zentimeter Vollziegeln mit beidseitigem anderthalb Zentimeter starkem Kalkzementputz bzw. Gipsputz innen beträgt der U-Wert beispielsweise 2 W / (m²K).